Dekanat Mpwapwa: Dem Klimawandel trotzen
Immer wieder bleibt der Regen aus – eine schlimme Erfahrung für die Menschen in Tansania und anderen Regionen Afrikas. Im Dekanat Mpwapwa, zu der das evangelische Dekanat Traunstein eine lange Partnerschaft pflegt, ist die Not groß und wird durch den Klimawandel verstärkt.
Wasser ist knapp, oft weit entfernt, der Regen bleibt immer wieder aus. Dürre bedeutet Stress für Menschen, Tiere und Pflanzen. Ein bisher üppiges Maisfeld ist schnell zur Wüste geworden. Hungerhilfe lindert vorübergehend die Not, ist aber keine nachhaltige Lösung.
Das Projekt „Ernährungssicherung“ soll helfen, die landwirtschaftliche Produktion dem Klimawandel anzupassen.
Eine gute Idee, aber zum einen fehlt das fachliche Wissen für die Veränderung und zum anderen ist die Gefahr, an alten und evtl. überkommenen Traditionen festzuhalten, groß.


Die Kernidee ist, Landwirte schrittweise mit Methoden und Kenntnissen vertraut zu machen, mit denen sie mit den Folgen des Klimawandels besser zurechtkommen. 50 Landwirte aus fünf Kirchengemeinden haben 2020 angefangen. Sie sollen als nachahmenswerte Beispiele dienen und ihre Kenntnisse weitertragen. In der Gemeindepartnerschaft Kongwa-Waldkraiburg ist das schon zum Tragen gekommen. Zehn weitere Landwirte sind mit den gleichen Inhalten und Unterlagen geschult und praktisch angeleitet worden auf ihren Feldern. Einer der Referenten stammt aus der 50er-Start-Gruppe des Dekanatsprojektes. Durch diese Vorarbeiten des Dekanats-Projektes waren die Projektkosten pro Landwirt in Kongwa schon deutlich günstiger als bei der 50er-Start-Gruppe.


Was wurde erreicht, wie ist der Stand?
In der Regenzeit 2021 hat es zum Glück gut geregnet. „Guter“ Regen heißt: der Boden wurde durchfeuchtet, ohne dass heftige Regenfälle die Erde weggerissen haben. Häuser und Straßen wurden meist von Zerstörung verschont.
Der Mais ist auch ohne Bewässerung gut vorangekommen. Deswegen konnte das mit den Teichfolien aufgefangene Wasser anderweitig verwendet werden: die einen haben gleich nochmal Mais gepflanzt, andere haben Gemüse zwischen dem Mais gezogen, wieder andere haben Fische in den Folienteichen gezüchtet: ein wertvolle Bereicherung des Speiseplans und verkaufen kann man die auch, um so etwas Geldeinkommen zu erzielen. Dazu dienen auch Cashew-Bäume, die einige Bauern gepflanzt haben wegen der guten Wasserversorgung.



In der Saison 2021/22 wird der Schwerpunkt auf der richtigen Herstellung und Verwendung von Dünger aus eigener Produktion liegen sowie auf guter Lagerhaltung, um die Früchte nicht dann verkaufen zu müssen, wenn alle verkaufen – und die Preise deswegen niedrig sind.
Durch die Verwendung von Dünger, verbessertes Saatgut und das Auffangen von Regen auf den Farmen wurde der Ertrag von Mais, Hirse und Sonnenblumen gesteigert.
In konkreten Zahlen schaut das so aus:
Mais-Ernte: 4-6 Sack (je 100 kg) pro Acre (0,4 ha) gegenüber 1-2 Sack Ertrag vor Beginn des Projektes
Hirse und Sonnenblumen: 4 Sack pro Acre zu 1 Sack vorher
dazwischen gepflanzte Strauchbohnen: zusätzlich 1 Sack pro Acre (wurden vorher gar nicht gepflanzt)